FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: 22. Oktober 2007
Die Wahlen in der Schweiz sind in erster Linie mit zwei Themen gewonnen worden: mit Klimapolitik und innerer Sicherheit. Von den Umweltsorgen der Schweizer profitierten die Grünen. Die Eidgenossen wählten hier lieber das Original als die Kopie der Sozialdemokraten. Dessen ungeachtet bleiben Grüne und Sozialdemokraten politisch wesensverwandt. Gewinner in Sachen innere Sicherheit war wieder einmal die rechts außen stehende Schweizerische Volkspartei (SVP) unter dem Justizminister und Populismusprofi Christoph Blocher.
Die Enge ihres landwirtschaftlichen und kleingewerblichen Ursprungs in der Deutschschweiz hat die Partei - beziehungsweise ihre Wählerschaft - längst verlassen. In städtischen Gebieten, zum Beispiel in Zürich, ist die SVP stärker denn je, und auch im französischsprachigen Landesteil hat sie noch einmal viele Stimmen hinzugewonnen. Seit 1919 hat keine Partei in der Schweiz eine solche Mehrheit erreicht wie die Volkspartei. Waren früher die Liberalen vom Freisinn die dominierende Kraft, so kommt heute niemand mehr an der SVP vorbei. Schweizer Ängste (mehr) Von Jürgen Dunsch
Mark Alexander