Foto von Hemut Kohl dank dem SpiegelOnline
SPIEGELONLINE: Rauchende Köpfe gab es nicht, dafür einen dauerqualmenden Helmut Schmidt. Beim Maischberger-Talk traf er auf Richard von Weizsäcker. Gemeinsam genoss man den Dunst politischer Nostalgie.
Es gab Anlass, sich auf ein Gespräch über die grundlegenden Dinge des Lebens einzustellen: "Helmut Schmidt glaubt nicht mehr an Gott", lautete die Botschaft, die die Kommunikations-Agentur von "Menschen bei Maischberger" gestern bereits um 17.58 Uhr per Mail an die "lieben Medienkollegen" verschickte. Das habe der "ehrwürdige Politiker" der Gastgeberin in ihrer soeben aufgezeichneten Sendung "gebeichtet".
Wer die Talkshow dann um 22.45 Uhr in der ARD verfolgte, den musste freilich zunächst mal etwas anderes fesseln: das unbeirrbare Kettenrauchen des 88-jährigen Altbundeskanzlers. "Ich wäre wahrscheinlich längst tot, wenn ich noch im Amt wäre", erklärte Schmidt qualmend zur Eröffnung, um rasch ein klarstellendes "aus Gründen der Überarbeitung" hinterherzuschieben. Auf die erste Zigarette folgte Schnupftabak, auf den Schnupftabak die nächste Kippe. Bald konnte sich auch die Regie einer gewissen Faszination nicht mehr erwehren und blendete ein: "Helmut Schmidt, Raucher seit über 70 Jahren". Viel Rauch um nichts (mehr) Von Peter Luley
Mark Alexander