WELT ONLINE: Keine Moscheen im christlichen Abendland: Dieser Forderung will die rechtspopulistische Organisation Pro Köln mit einem Anti-Islamisierungs-Kongress Nachruck verleihen. Doch die Kölner wehren sich, friedlich und mit Steinwürfen. Die selbst ernannte Bürgerbewegung musste aufs Wasser flüchten.
Kontrolle sieht anders aus. Bernd Schöppe, Funktionär von Pro Köln, steht mit Schweißperlen auf der Stirn an einer Kölner Häuserwand, abgeschirmt von etwa 30 Polizisten. Vor „Nazi“-Rufen war er durch die Menge geeilt, jetzt versucht er die Journalisten an das Rheinufer zu lotsen. Die Stimmung ist aufgeheizt, aber gemäßigt – noch. „Machst Du da Deine internationale Pressekonferenz?“ brüllen linke Demonstranten, „Haha, Du siehst aber angespannt aus!“ Über Handy teilt der Pro Köln Vorstand den neuen Ort der Pressekonferenz mit, die den Anti-Islamisierungskongress einleiten soll.
Die Stadt Köln hatte am Abend zuvor eine Versammlung im Bezirksrathaus verboten. Nun will die Bürgerbewegung „Pro Köln“, vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft, auf einem Schiff seine Strategie präsentieren, mit denen sie Deutschland vor einer Islamisierung bewahren will. Keine Moscheen im christlichen Abendland, nicht in Köln und nirgends sonst in Deutschland, ist eine zentrale Forderung. Der Kongress hatte international großen Protest erregt, der Kölner Oberbürgermeister hatte dazu aufgerufen, den Rechten die „kalte Schulter“ zu zeigen. Die Polizei hatte von einem der „schwersten Einsätze“ aller Zeiten gesprochen, 50.000 Gegendemonstranten waren erwartet worden. Etwa hundert von ihnen stehen schon an der Schiffsanlegestelle, wo Bodyguards mit schwarzen Anzügen und Sonnenbrillen den Steg säumen. Anti-Islamierungs-Kongress: Mit dem Ausflugsdampfer gegen den Islam >>> Von Freia Peters und Kristian Frigelj | 19. September 2008
The Dawning of a New Dark Age (Taschenbuch) >>>
The Dawning of a New Dark Age (Gebundene Ausgabe) >>>