BERLINER ZEITUNG: Nach seiner Anklage wegen des Spionagegesetzes gerät John Bolton selbst ins Visier: WikiLeaks erinnert daran, dass er einst harte Strafen für Julian Assange und Edward Snowden forderte.
Die Enthüllungsplattform WikiLeaks greift den früheren Sicherheitsberater von Donald Trump nach dessen Anklage wegen Geheimnisverrats frontal an. John Bolton habe einst harte Strafen für Whistleblower wie Julian Assange, Edward Snowden und Chelsea Manning gefordert. Kurz nach der Anklage gegen den 76-Jährigen veröffentlichte WikiLeaks auf X einen Beitrag, in dem es hieß: „John Bolton forderte die Hinrichtung von Assange, Snowden und Manning nach dem Spionagegesetz, weil sie der Öffentlichkeit wahre Informationen zugänglich machten. Jetzt steht er selbst wegen desselben Gesetzes vor Gericht.“ Zusammengeschnittene Aufnahmen aus der Vergangenheit sollen die Vorwürfe belegen.
Der Post wurde in kurzer Zeit tausendfach geteilt. Für viele Beobachter steht er sinnbildlich für den politischen und moralischen Widerspruch in Boltons Karriere: Der frühere Hardliner, der Whistleblower einst als Staatsfeinde betrachtete, sieht sich nun selbst wegen des Umgangs mit Verschlusssachen strafrechtlich verfolgt. » | Alexander Schmalz | Samstag, 18. Oktober 2025