FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Geert Wilders will jetzt die Niederlande regieren. Er zeigt sich plötzlich moderat. Aber kann er aus seiner Haut heraus?
Wenn man regieren wolle, sagte Geert Wilders Ende Oktober, müsse „man Wasser in den Wein kippen“. Der Vorsitzende der Partei für die Freiheit, kurz PVV, träumte davon, in einem rechten Kabinett „mitzuregieren“. Drei Wochen später hat er die Parlamentswahl in den Niederlanden gewonnen. Nicht einfach so, sondern haushoch. Jetzt geht es nicht mehr ums Mitmachen. Der Rechtspopulist, sechzig Jahre alt, will Ministerpräsident werden.
„Wir werden nicht über Moscheen, Korane und islamische Schulen sprechen“, kündigte er am Wahlabend an. „Wir werden über unsere Agenda der Hoffnung sprechen und über einen Asylstopp verhandeln.“ Also: Wasser in den Wein. Damit will er jetzt die Rechtsliberalen von Dilan Yeşilgöz und die neue Partei des abtrünnigen Christdemokraten Pieter Omtzigt für sich gewinnen. Gemeinsam hätten sie eine klare Mehrheit in der Abgeordnetenkammer. Doch beide Parteiführer haben Vorbehalte. Sie kennen den Kollegen lange genug, um ihm zu misstrauen. Yeşilgöz legte sich am Freitag fest: Ihre Partei werde nicht in ein Kabinett unter Wilders eintreten, sei aber bereit, eine Mitte-Rechts-Regierung zu tolerieren. » | Von Thomas Gutschker, Brüssel | Samstag, 25. November 2023
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