Monday, September 19, 2022

Grossbritannien zelebriert am Tag des Abschieds von der Queen seine Soft Power meisterhaft

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Die Welt schaut zu, wenn Königin Elizabeth II. in England zu Grabe getragen wird. Das ist der Faszination für ihre Person ebenso geschuldet wie der grandiosen Inszenierung des Königshauses durch die Briten.

Geleitzug der Königin zur Trauerfeier in Westminster. | Reuters

KOMMENTAR

Präsident Joe Biden sitzt mit seiner Ehefrau Jill in der 14. Reihe der Westminster Abbey und verfolgt den Trauergottesdienst für Königin Elizabeth II. Auch der französische Präsident Macron ist da, der deutsche Bundespräsident Steinmeier und die EU-Kommissions-Präsidentin von der Leyen. Von weit her sind der brasilianische Präsident Bolsonaro angereist, der kanadische Premierminister Trudeau, der südkoreanische Präsident Yoon und viele weitere Staatschefs. Für die Fernsehübertragung wurde ein Milliardenpublikum erwartet. Welche Persönlichkeit kann bei ihrem Tod eine ähnlich grosse Aufmerksamkeit erwarten? Die weltweite Anziehungskraft der englischen Königin ist einmalig.

Das hat viel mit ihrer Person zu tun, die während 70 Jahren als Staatsoberhaupt 117 Länder in offizieller Mission bereist hat. Nie hat sie sich einen Fehltritt erlaubt, nie hat sie einen Gast oder einen Gastgeber vor den Kopf gestossen. Die Perfektion und Ausdauer, mit der Königin Elizabeth ihr Land in der Welt vertreten hat, löst überall Respekt und Bewunderung aus. Die Queen erhält verdientermassen grossen Dank aus der Bevölkerung dafür. Es braucht mehr als perfekte Pflichterfüllung » | Peter Rásonyi | Montag, 19. September 2022