FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Peter Thiel setzt darauf, dass der politische Stil des ehemaligen Präsidenten eine Zukunft hat. Der Investor ist anders als Trump. Aber nicht weniger gefährlich.
Ende 2020 sah Peter Thiel die Zeit gekommen, sein Portfolio zu erweitern. Der Investor zockte nicht mehr nur mit innovativen Technologien, sondern setzte sein Geld auf etwas anderes: eine neue Generation von Trumpisten. Thiel folgt dabei den Regeln, die er selbst aufgestellt hat. Er identifiziert Wachstumsmärkte und disruptive Geschäftsmodelle. Nur die Größenordnung veränderte sich. Es geht nicht mehr allein darum, den Markt zu beherrschen, sondern um die Macht in der Republikanischen Partei. Thiel will, was Donald Trump versagt blieb: Er möchte den politischen Kurs Amerikas nachhaltig verändern.
„Unternehmen sind in gewisser Weise wie Staaten“, schreibt Thiel in seiner Start-up-Bibel „Zero to one“, von der noch die Rede sein wird. Fehlentscheidungen seien schwer zu korrigieren, womöglich erst nach einer Krise oder Pleite. Für jeden Gründer sei es am wichtigsten, welche Partner er sich aussuche. Thiel hat dafür ein Händchen. 1999, während des Dotcom-Booms, gründete er den Onlinebezahldienst Paypal – mit Leuten, die heute im Silicon Valley als „Paypal Mafia“ bekannt sind: unter ihnen Elon Musk, der später Space X und Tesla gründete; der Kopf hinter Linked-In gehörte ebenfalls dazu, die drei Youtube-Gründer auch. » | Von Majid Sattar, Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington | Freitag, 15. April 2022
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