Sunday, March 06, 2022

Mit Gott und Granaten


Patriarch Kirill Ende Februar bei einem Gottesdienst in Moskau. | Bild: AFP

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Kritiker werfen dem russischen Präsidenten eine Sakralisierung seiner Politik vor. Bei seinem Angriff auf die Ukraine spielt die russisch-orthodoxe Kirche eine Schlüsselrolle

PUTINS GESCHICHTSBILD

Gut siebentausend russische Wissenschaftler haben in einem Auf¬ruf gegen den von Russlands Präsident Wladimir Putin befohlenen Angriff auf die Ukraine pro-testiert und ihr Land als „militärischen Ag¬gressor“ und „Schurkenstaat“ kritisiert. Der politischen Führung in Moskau haben sie „historiosophische Fantasien“ vor-geworfen. Sie schmähten damit nicht nur das aus ihrer Sicht imperiale Gebaren eines Autokraten, der eine nationale Mission zu erfüllen glaubt, sondern auch die Sakra-lisierung der russischen Politik in den zu¬rückliegenden beiden Jahrzehnten.

Putin selbst sieht sich im Dienste einer na¬tio¬nalen Mission und will verlorenes Terri-torium zurückholen. Das ist ein Narrativ, das den Zaren ebenso diente wie Katharina II., die damit die Teilung Polens rechtfer¬tigte. » | Von Heike Schmoll, Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“. | Samstag, 5. März 2022

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« L’Ukraine catalyse une crise au sein du monde orthodoxe entre Moscou et Constantinople » : La guerre menée par la Russie en Ukraine est aussi religieuse, décrypte l’historien Antoine Arjakovsky, qui explique comment ce conflit oppose le patriarche de Moscou, devenu idéologue de l’impérialisme du Kremlin, à une Eglise orthodoxe d’Ukraine qui s’est émancipée de la tutelle russe en 2019. »