Natürlich steht die Londoner Metropolitan Police nicht in einem direkten Auftragsverhältnis zur britischen Regierung. Aber als nützlicher für das politische Überleben Premierminister Boris Johnsons hätte sie sich kaum erweisen können als mit ihrem Verhalten im Skandal um mutmasslich illegale Partys an der Downing Street während des Corona-Lockdowns. Oppositionspolitiker raunten am Wochenende empört von einem Cover-up, wofür es allerdings keine Belege gibt.
Zuerst beharrte die «Met» wochenlang auf dem Standpunkt, sie würde zurückliegende mutmassliche Verstösse gegen Lockdown-Regeln der Regierung grundsätzlich nicht verfolgen. Dann grätschte sie vergangene Woche doch mit einer überraschenden Mitteilung mitten in die stürmische politische Aufarbeitung des Skandals und kündigte die Aufnahme einer Polizeiermittlung an. Und Ende Woche ordnete sie an, dass der im Unterhaus dringend erwartete Bericht der Spitzenbeamtin Sue Gray über die Vorkommnisse an Downing Street praktisch aller relevanter Informationen entledigt werden müsse – angeblich aus Rücksicht auf die laufende Polizeiuntersuchung. » | Peter Rásonyi | Montag, 31. Januar 2022