FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Seit der Gründung der Volksrepublik wurden noch nie so wenige Kinder geboren. Steuererleichterungen und konservative Familienwerte sollen helfen.
Die Zahl der Geburten in China ist zum fünften Mal in Folge deutlich gesunken. Laut den am Montag veröffentlichten Daten des chinesischen Statistikamts wurden im vergangenen Jahr in der Volksrepublik nur noch 10,62 Millionen Kinder geboren. Das bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent. Es ist die geringste Zahl an Neugeborenen seit der Gründung der Volksrepublik im Jahr 1949. Auf tausend Einwohner kamen 7,52 Geburten. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Rate bei 9,4.
Die extrem hohen Kosten für Bildung, Kinderbetreuung und Wohnen in Chinas Metropolen ist der meistgenannte Grund für den Rückgang. Eine Rolle spielen auch die veränderten Einstellungen junger Frauen, die dank höherer Bildungsabschlüsse finanziell unabhängiger sind und es nicht eilig haben, ihre Autonomie für Ehemann und Kinder einzuschränken. Die Zahl der Eheschließungen geht seit sieben Jahren kontinuierlich zurück. In diesem Jahr schlägt außerdem die Coronakrise voll durch. » | Friederike Böge, Peking, Politische Korrespondentin für China, Nordkorea und die Mongolei. | Montag, 17. Januar 2022
China’s Births Hit Historic Low, a Political Problem for Beijing : The demographic crisis, a challenge to the economy, also signals a limit to the reach of the government, which has struggled recently to grow the population. »