Sunday, December 15, 2019

Der Brexit mag hart sein, aber er setzt einer grossen Lüge ein Ende


NZZamSonntag: Der Austritt der Briten aus der EU war kein unglücklicher Zufall, er war unausweichlich. Die britische Beziehung zur EU basierte auf einem Selbstbetrug. Nun können beide Seiten neu beginnen.

Die Entscheidung ist gefallen. Grossbritannien wird am 31. Januar nach fast 50 Jahren Mitgliedschaft aus der EU austreten. Boris Johnsons überwältigender Sieg bei den Parlamentswahlen lässt keinen anderen Schluss zu.

Der Traum vieler Brexit-Gegner, noch einmal über den Austritt abstimmen zu können und alles ungeschehen zu machen, ist zerplatzt. Sie können jetzt nur noch so tun, als wäre es um ein Haar anders gekommen: wenn Premierminister David Cameron das Referendum nicht so unprofessionell in die Wege geleitet hätte, wenn Jeremy Corbyn nicht ein so unfähiger Oppositionsführer gewesen wäre, wenn Boris Johnson damals doch der Kampagne der Brexit-Gegner beigetreten wäre.

Wenn, wenn, wenn. Dann hätte der Flügelschlag eines Schmetterlings vielleicht alles ändern können. Doch vielleicht wäre es ehrlich, aufzuzeigen, dass der Brexit unausweichlich – und die EU-Mitgliedschaft der Briten von Anfang an eine Lüge war. » | Gordana Mijuk | Samstag 14. Dezember 2019

«Wer sich als englisch identifiziert, hat sehr wahrscheinlich für den Brexit gestimmt. Wer sich als britisch versteht, war eher dagegen» : Der Brexit sei das Produkt des englischen Nationalismus, sagt der irische Autor Fintan O’Toole. Dieser verbreite sich im Land und treibe den Zerfall des Königreichs voran. »