Es ist die Zeit des Verzichts. Während des Ramadan, des neunten Monats im islamischen Mondkalender, gelten für gläubige Muslime strenge Regeln: kein Essen, kein Trinken und kein Beischlaf mit dem Ehepartner – dies von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Die «innere Dimension» des Fastens geht noch weiter. Man soll sich gänzlich von Sünde freihalten. So wird die Seele gereinigt und geläutert und die Beziehung zu Gott gefestigt.
Daran halten muss sich jeder geistig zurechnungsfähige Muslim ab der Pubertät. Doch gerade in jungen Jahren scheint Verzicht schwierig – vor allem wenn dieser Pflicht ist. Immer mehr jugendliche Muslime in Ländern wie Tunesien oder Marokko wehren sich gegen das vorgeschriebene Fasten – und zwar öffentlich. » | Michèle Widmer | Montag, 29. Juli 2013