BASLER ZEITUNG: Mit seinem Islamischen Zentralrat sorgt Nicolas Blancho ständig für negative Schlagzeilen. Im Interview erklärt der IZRS-Präsident, weshalb die Schweiz weder islamische Schulen noch die Fatwa fürchten muss.
Wie stellen Sie sich die ideale muslimische Gesellschaft in der Schweiz vor?
Nicolas Blancho: Es geht uns nicht um die Formulierung einer idealen Gesellschaft, sondern darum, dass Muslime in der Schweiz das gleiche Ansehen und dieselben Rechte geniessen wie alle anderen Gruppierungen.
Wo werden Muslime diskriminiert?
Ein Beispiel sind muslimische Lehrerinnen. Wenn sie ein Kopftuch tragen, haben sie fast keine Chance, einen Job zu finden. Oder das Verhalten der Stadt Bülach. Man kündete uns willkürlich und unter fadenscheinigen Argumenten den bereits abgeschlossenen Mietvertrag für die Stadthalle. Dies nur, weil wir dort eine islamische Veranstaltung planten.
Nun sind Sie damit auch in der Aargauer Gemeinde Spreitenbach abgeblitzt. Was tun Sie?
Aktuell stehen noch zwei weitere Optionen zur Diskussion. Genauere Angaben können erst morgen Nachmittag gemacht werden.
Wie wollen Sie mehr Anerkennung für Muslime erreichen?
Mit sehr viel Aufklärungsarbeit. Wir müssen unsere Positionen einbringen und dafür gerade stehen. Wir haben unterschiedliche Wertvorstellungen und Positionen. Das ändert aber nichts daran, dass wir im selben Staat leben und unter dem Dach der hier gültigen Rechtsordnung zusammenfinden müssen. » | Von Andrea Sommer | Donnerstag, 16. Februar 2012