ZEIT ONLINE: Warum provoziert der Iran den Westen? Das Regime in Teheran hat Angst, aus gutem Grund: Es geht ums Überleben
Das Regime des Irans mag Unsicherheit streuen über seine wahren Absichten. Die Straße von Hormus, die Halsschlagader der Weltwirtschaft,für Öltanker sperren? Auf die Drohung folgte eine ganze Reihe von widersprüchlichen Stellungnahmen aus Teheran. Bluff oder nicht, eine Botschaft der gefährlichen Manöver am Golf ist klar: Noch mehr Sanktionen, noch mehr Gängelung durch den Westen wird sich die Islamische Republik nicht bieten lassen. Hinter der militärischen Protzerei steckt ein Land, das in die Enge getrieben ist. Jetzt, so sehen es seine Führer, ist der Zeitpunkt gekommen, Amerika und Europa das zurückzuzahlen, was sie dem Iran so viele Jahre über angetan haben.
Das Regime in Teheran hat Angst, aus gutem Grund. Seit der ehemalige US-Präsident George W. Bush den Iran in einer berüchtigten Rede vor dem Kongress im Januar 2002 zusammen mit Nordkorea und dem Irak Saddam Husseins auf die »Achse des Bösen« setzte, hat sich der Druck auf das Regime stetig erhöht. Die Sanktionen der UN zeigen Wirkung. Es geht mittlerweile um die Existenz der Islamischen Republik Iran. » | Von Ulrich Ladurner | Freitag 06. Januar 2012