NZZ ONLINE: Der Aufstand in Bahrain droht in Vergessenheit zu geraten. Die einst geeinte Opposition ist gespalten. Das Regime versucht mit Öffentlichkeitsarbeit, die internationale Meinung zu beeinflussen. Ein Ende der schwelenden Krise ist nicht absehbar.
Acht Monate nach dem Ausbruch der politischen und sozialen Unruhen in Bahrain haben sich die unterschiedlichen Interpretationen der Krise gefestigt. Mitglieder der Königsfamilie, Chefbeamte sowie ein beachtlicher Teil der sunnitischen Bevölkerungsminderheit behaupten, Bahrain vor einer Machtübernahme der Schiiten, die Iran in die Hände gespielt hätte, bewahrt zu haben. Sie nehmen Bezug auf die Toten und Verletzten unter den Sicherheitskräften und asiatischen Arbeitsmigranten und betonen, die Krise müsse mit harter Hand beendet werden. Der im Juli abgehaltene Nationale Dialog habe eine Mehrheit der Bevölkerung zufriedengestellt. Von der Regierung beauftragte PR-Firmen in Washington und anderen Hauptstädten sind damit beschäftigt, diese Version der Ereignisse international zu verbreiten. » | Toby Matthiesen | Samstag 17. September 2011