FRANKFURTER ALLGEMEINE: Es schien Benedikt XVI. leicht zu fallen, auf den Wunsch aus der Weltkirche einzugehen: die Seligsprechung von Johannes Paul II. Am Wochenende stellte er sich selbst in den Schatten seines Vorgängers - in einen Schatten also, der Weggefährten leuchten lässt.
Am Sonntag um 10.36 Uhr brachen mehr als eine Millionen Menschen auf dem Petersplatz und in der Umgebung in Jubel aus. Noch weiter entfernt liegende Straßen versanken in einem Meer von meist polnischen Fahnen. Der Beifall schreckte die Stare, Möwen und zwei Wildenten auf ihren Rastplätzen auf der Engelsburg auf und ließ sie in den Himmel über Rom entschwinden. Menschen brachen in Freudentränen aus und die Verbindungen der Mobiltelefone brachen zusammen. Selbst die Sonne sandte nach Tagen des Regens wärmende Strahlen herab. „Rom und der Weltkreis“ feierten: „Johannes Paul II. ist selig“. » | Von Jörg Bremer, Rom | Sonntag, 01. Mai 2011