FRANKFURTER ALLGEMEINE: Der Militärführer der libyschen Regimegegner hat den Einsatz der Nato als nicht entschieden genug kritisiert. Gleichwohl soll Gaddafi den amerikanischen Präsidenten Obama in einem Brief um ein Ende der Angriffe des Bündnisses gebeten haben.
Der libysche Staatschef Muammar al Gaddafi hat den amerikanischen Präsidenten Barack Obama in einem Brief um ein Ende der Nato-Angriffe in seinem Land gebeten. In dem Brief vom Mittwoch, der der Nachrichtenagentur AP vorlag, sprach Gaddafi von einem „ungerechten Krieg gegen ein kleines Volk eines Entwicklungslandes“.
Aus amerikanischen Regierungskreisen verlautete, man halte den dreiseitigen Brief für echt. Darin erkläre Gaddafi weiter, die Nato-Luftangriffe hätten seinem Land moralisch stärker geschadet als militärisch. Ein demokratische Gesellschaft könne nicht mithilfe von Raketen und Kampfflugzeugen errichtet werden. Gaddafi wiederholte außerdem, seine Gegner seien Mitglieder des Terrornetzes Al Qaida. Der libysche Machthaber sprach Obama in seinem Brief mit den Worten „unser Sohn“ an und erklärte, er wünsche dem amerikanischen Präsidenten die Wiederwahl 2012. » | FAZ.NET mit dapd/AFP/Her./nbu. | Mittwoch 06 April 2011