SPIEGEL ONLINE: Eingreifen oder abwarten? Libyen droht nach immer heftigeren Kämpfen in einem Bürgerkrieg und damit im Chaos zu versinken, der Druck zu intervenieren nimmt zu, vor allem die westlichen Staaten sind gefragt. Doch noch schauen Deutschland, die EU und die USA rat- und tatenlos zu.
Hamburg - Erbitterte Kämpfe zwischen Aufständischen und Regierungstruppen in Libyen nähren die Angst vor einem langen und blutigen Bürgerkrieg. Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi griffen am Sonntag die erst kurz zuvor von Rebellen eroberte Stadt Ben Dschawad an. Im nahe gelegenen Ras Lanuf, wo ein wichtiger Ölhafen liegt, konnten die Aufständischen dagegen einen Gegenangriff abwehren.
Ähnlich instabil die Lage im Westen des Landes: Erneute Angriffe von Gaddafi-Truppen auf die Stadt Sawija, die etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Tripolis entfernt und seit Tagen äußerst heftig umkämpft ist; Gaddafi-Einheiten gehen dort mit schweren Waffen vor. Unklar die Ursache für schweres Maschinengewehrfeuer in Tripolis. Nach Darstellung der Regierung wurde so die Rückeroberung mehrerer Städte gefeiert, die aber offenbar noch immer in Rebellenhand sind; ebenso wie die Stadt Bengasi, wo die Proteste gegen Gaddafi ihren Anfang genommen hatten. >>> tdo/Dapd/dpa/Reuters | Sonntag, 06. März 2011