Monday, November 29, 2010

Wikileaks-Enthüllung ist für Araber brandgefährlich

WELT ONLINE: Die veröffentlichten Dokumente offenbaren knallharte Positionen der Regierenden aus den arabischen Staaten gegen den Iran.

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Angespannte Beziehungen: Mubarak (Ägypten, l.) und Abdullah (Saudi-Arabien) versus Ahmadinedschad (Iran, r.) Bild: Welt Online

Die arabischen Regime sind nach dem jüngsten Wikileaks-Coup in eine Art Schockstarre gefallen. Denn die von der Internet-Plattform Wikileaks publizierten Dokumente der Diplomaten ohne Maulkorb sind für sie nicht nur peinlich, sondern zum Teil auch politisch brandgefährlich.

Geheime Depeschen über die dralle ukrainische Krankenschwester des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi mögen vielleicht einen Wutanfall in Tripolis nach sich ziehen. Wirklich brisant sind sie nicht.

Doch der Dauerkonflikt zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen im Irak, im Jemen, im Libanon, in Saudi-Arabien und Bahrain könnte durch die nun bekanntgewordenen Berichte aus den arabischen Hauptstädten weiter eskalieren. Das ohnehin schon große Misstrauen der Araber untereinander dürfte wieder zunehmen, was die Beilegung der vielen Krisen in der Region weiter erschweren dürfte – von der Palästina-Frage bis hin zum Krieg der Houthi-Rebellen gegen die jemenitische Regierung. >>> dpa/ab | Montag, 29. November 2010