WELT ONLINE: Die Karriere des Bundesbankers Thilo Sarrazins neigt sich offenkundig dem Ende zu. Zum ersten Mal meldete sich auch der Bundespräsident zu Wort.
Die Tage von Thilo Sarrazin im Vorstand der Bundesbank sind angeblich gezählt. Die Führung der Notenbank ließ nach einer Krisensitzung am Mittwoch zwar die Zukunft ihres umstrittenen Vorstandsmitglieds offen. Nach Informationen der „Berliner Zeitung“ sprach sich der Vorstand aber bereits intern für die Trennung von Sarrazin aus, der wegen seiner Thesen zur Integration von Zuwanderern in der Kritik steht. Es gehe nur noch darum, wie man Sarrazins Chancen bei einer Klage gegen den Rauswurf minimieren könne, berichtet das Blatt.
Ein Bundesbanksprecher hatte am Mittwoch erklärt, mit einer Entscheidung sei frühestens an diesem Donnerstag zu rechnen.Sarrazin könnte auf Antrag des Bundesbank-Vorstands vom Bundespräsidenten abberufen werden. Bundespräsident Christian Wulff sagte dem Nachrichtensender N24: „Ich glaube, dass jetzt der Vorstand der Deutschen Bundesbank schon einiges tun kann, damit die Diskussion Deutschland nicht schadet – vor allem auch international.“ >>> | Donnerstag, 02. September 2010