NZZ ONLINE: Die Ausreise des entmachteten kirgisischen Präsidenten Bakijew nimmt der Übergangsregierung vorerst die grösste Sorge. Sie muss nun die Erwartungen des Volkes und der ausländischen Mächte sowie die Ambitionen ihrer Mitglieder ausbalancieren.
Das Vorspiel zum Abschied hatte Kurmanbek Bakijew, Kirgistans entmachteter Präsident, am Dienstag an der Demonstration in Dschalalabad gegeben. Ein weiterer Akt hätte am Donnerstag in Osch, der «Hauptstadt» Südkirgistans, stattfinden sollen. Doch gegnerische Demonstranten liessen ihn nicht auftreten; Schüsse in die Luft zur Abschreckung fielen, Bakijew kehrte an seinen Familiensitz zurück.
Am Abend Lokalzeit hat er den vorerst letzten Akt gespielt. In einem kasachischen Flugzeug verliess er das Land. Kurze Zeit später meldete die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die derzeit von Kasachstan präsidiert wird, dank den gemeinsamen Anstrengungen der Präsidenten Kasachstans, Russlands und Amerikas und unter Vermittlung der OSZE hätten sich die Übergangsregierung und Bakijew auf die Ausreise geeinigt. Weiterhin Gesetzlosigkeit >>> Markus Ackeret | Donnerstag, 15. April 2010