Friday, October 23, 2009


Streit um Fernsehauftritt eines britischen Rechtsextremisten: Sender verteidigt Einladung an Nick Griffin – Regierung gespalten

NZZ ONLINE: Der rechtsextreme Parteichef Nick Griffin hat bei seinem erstmaligen und umstrittenen Auftritt in der renommiertesten Talkshow des Landes die Rechte «gebürtiger Briten» verteidigt. Der Vorsitzende der British National Party (BNP) wurde vom Publikum teils heftig ausgebuht.

Bereits vor der Sendung am Donnerstagabend protestierten Hunderte vor dem Gelände der BBC gegen die Entscheidung, Griffin ein Forum zu bieten.

Griffin gab sich in der Sendung eher moderat. Er bestritt, den Idealen Adolf Hitlers anzuhängen. Die Frage, ob er den Holocaust je geleugnet habe, beantwortete er jedoch nur ausweichend. «Ich bin nicht von der Leugnung des Holocausts überzeugt», sagte Griffin. Er habe in der Sache seine Meinung geändert. Worin die Meinungsänderung bestand, wollte er trotz Nachfragen nicht sagen.

Als Griffin Homosexualität als «wirklich gruselig» bezeichnete, wurde er vom Publikum ausgebuht. Ein Mann rief, Griffin solle doch zum Südpol gehen. «Das ist eine farblose Landschaft. Das würde gut zu Ihnen passen», sagte der Zuschauer, woraufhin grosses Gelächter ausbrach. Tatsächlich weigerte sich die BNP noch bis vor kurzem gemäss Parteistatut, nicht-weisse Mitglieder aufzunehmen. Die Regelung wurde jedoch kürzlich von einem Gericht für nichtig erklärt. Einwanderung lehnt die BNP kategorisch ab. BBC verteidigt Einladung >>> ap | Freitag, 23. Oktober 2009