WELTONLINE: Seine Eltern sind Christen, doch er selbst hat nur noch den „Koran im Kopf": Barino meidet Ungläubige, besucht regelmäßig die Moschee und hält es für „das Größte, für Allah zu sterben". Eine außergewöhnliche WDR-Dokumentation hat festgehalten, wie aus einem Kölner Jugendlichen ein fundamentalistischer Moslem wurde.
Es ist eine unheimliche Verwandlung. Unheimlich vor allem deshalb, weil sie so leise vonstatten gegangen ist. Barino hat immer noch diese wachen Augen, diesen nachdenklichen Blick, äußerlich hat er sich kaum verändert.
Doch etwas ist mit ihm passiert in der Zeit, die seit seinem ersten Treffen mit den WDR-Reportern Antonio Cascais und Marcel Kolvenbach vergangen ist: Im Jahr 2006 paukte der Kölner für sein Abitur an einem Abendgymnasium, ein Jahr später hat er den Kontakt zu seinen Schulfreunden auf „ein Minimum reduziert“ – die meisten von ihnen sind Christen. Seine Lehre zum Versicherungskaufmann hat er zwar beendet, aber nun will er nie wieder in diesem Beruf arbeiten. Aus religiösen Gründen. Er geht nicht mehr zum Sportverein, hört auch keine Musik mehr. Statt Pop, Rock oder HipHop erschallen aus der Stereo-Anlage des 22-Jährigen nur noch Koran-Rezitationen. Die Verwandlung eines Christen zum Islamisten (mehr) Von Dennis Kramer
Mark Alexander