DIE PRESSE: Die regierende „National Party“ ist laut Umfrage klar vor der Labour-Opposition, die Mindestlöhne anheben und Auswanderung bremsen will. Die die Gehälter treiben mehr Neuseeländer als je zuvor ins Ausland.
Auckland/Wellington. Die letzten zwölf Monate haben es nicht gut gemeint mit dem Inselstaat im Südpazifik. Erdbeben, ein Minenunglück, eine Ölpest und die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise haben dem kleinen Land mit nur rund vier Millionen Bewohnern stark zugesetzt. Die Parlamentswahl am heutigen Samstag ist ausschlaggebend dafür, welchen Weg Neuseeland in Zukunft einschlagen wird. Die Staatsverschuldung steht jedenfalls ganz oben auf der Agenda für die Wahl.
Die Politiker haben aber auch mit einem anderen massiven Problem zu kämpfen: Steigende Lebenshaltungskosten (vor allem Mieten und Lebensmittel), gepaart mit einem niedrigen Lohnniveau – die Gehälter hier sind im Schnitt um 30 Prozent niedriger als im benachbarten Australien – treiben mehr Neuseeländer als je zuvor ins Ausland. Zum ersten Mal seit zehn Jahren hat das Land eine negative Migrationsbilanz. » | Manuela Kornell | Freitag 25. November 2011