Monday, October 27, 2025

Wahlsieg in Argentinien: Warum deutsche Politiker solche Angst vor Javier Milei haben

BERLINER ZEITUNG: Friedrich Merz und die deutsche Nomenklatura verteufeln Argentiniens Präsidenten aus gutem Grund. Denn wenn die libertäre Revolution gelingt, stehen Staatsapparate weltweit infrage. Ein Kommentar.

Auf den ersten Blick sollte Javier Milei Deutschland egal sein. Bis nach Buenos Aires sind es aus Berlin mehr als 11.000 Kilometer. In der Außenhandelsbilanz liegt Argentinien hinter Serbien, Kasachstan und Lettland. Wir konkurrieren mit den Argentiniern höchstens bei der Fußballweltmeisterschaft. Und doch erzürnt der libertäre Präsident deutsche Politiker und Journalisten wie kaum ein anderer Staatschef, Trump und Orbán selbstverständlich ausgenommen. Seit Jahren wird er in Leitmedien, bei ARD und ZDF als Rechtspopulist verteufelt, von der Zeit gar als Faschist betitelt.

Und so waren es der Tränen in deutschen Redaktionen und Parteizentralen heute wieder viele, ob des Umstands, dass der Mann mit den wilden Koteletten die Zwischenwahlen zum Kongress am Sonntag mit einem Erdrutschsieg für sich entscheiden konnte. Mehr als 40 Prozent der Stimmen konnte seine Partei, La Libertad Avanza, auf sich vereinen. Wer genau hinschaut, sieht: Auf den zweiten Blick besteht für die Sorge der Berliner Blase jeder Anlass. Denn die Nomenklatura der Bundesrepublik weiß: Wenn Mileis Experiment funktioniert, ist Europas Staatsfetisch in höchster Gefahr. » | Moritz Eichhorn | Montag, 27. Oktober 2025