Showing posts with label Novemberpogrom 1938. Show all posts
Showing posts with label Novemberpogrom 1938. Show all posts

Saturday, November 10, 2018

Nacht über Deutschland | Novemberpogrom 1938


Der Schauspieler Günter Lamprecht, bekannt als Franz Biberkopf in "Berlin Alexanderplatz" und "Tatort"-Kommissar, geriet damals selbst unvermittelt in den Strudel der Ereignisse. Und kann es bis heute nicht fassen, was in jenem November 1938 geschah. Als achtjähriger Junge, Sohn eines strammen SA-Manns in Berlin, war er mit dabei, als das Geschäft eines jüdischen Tabakhändlers geplündert wurde.

Nicht ohne beklemmende Gefühle - doch sein Kumpel, die Erwachsenen um ihn, selbst die Polizei, sie alle befürworteten die Übergriffe gegen die jüdische Bevölkerung. Erst mit dem Abstand vieler Jahre realisierte er, in welch verkehrter Welt er damals großgeworden ist.

Lamprecht erläutert und kommentiert diesen Wendepunkt, der vor 75 Jahren den Einbruch der Barbarei in die deutsche Gesellschaft markierte, in ungeschönter Offenheit und zugleich mit ungläubigem Erstaunen darüber, wie einst angesehene Mitbürger nun unbeschränkter Gewalt und Willkür ausgeliefert waren. Auf Geheiß der NS-Führung wurden um den 9. November 1938 an die 400 Deutsche erschossen, erschlagen oder in den Tod getrieben, nur weil sie als Juden gebrandmarkt waren. Unbescholtene jüdische Mitmenschen, auch Frauen, Kinder, Greise, wurden gequält und gedemütigt, 30 000 Männer in Konzentrationslager verfrachtet - oft ohne Wiederkehr. Die staatlich angestifteten Täter verwüsteten 1400 jüdische Gotteshäuser und setzten sie in Brand, demolierten und plünderten 7500 Geschäfte.

Wie war ein derartiger Exzess der Gewalt gegen Mitbewohner, frühere Arbeitskollegen, Nachbarn in einem zivilisierten Land möglich? Was trieb die Täter an, die meist aus der Mitte der Gesellschaft kamen? Wie erlebten die unmittelbar Betroffenen den archaischen Sturm der Erniedrigung und Verfolgung, der kalt-kalkulierend auf die Vertreibung und Enteignung der gesamten jüdischen Bevölkerung in Deutschland zielte?

Die historische Dokumentation beschreibt die Ereignisse aus dem Blickwinkel von Beteiligten und Beobachtern, auf der Seite der Opfer und der Täter. Beklemmende, teils bisher unveröffentlichte Archivaufnahmen vermitteln ein Bild von Gleichgültigkeit und Zustimmung zu den beispiellosen Vorgängen. Spielszenen geben wieder, was Menschen damals erleiden mussten und wie sie in den Sog der Gewalt gerieten.

Neben Günter Lamprecht berichten Georg Stefan Troller, damals in Wien, und Rolf Abrahamsohn, damals in Marl, wie sie die Zeitenwende am eigenen Leib erlebten. Auch Rudolf van Nahl, der an jenem Novembertag mit seinem Sankt-Martins-Lampion vor der lichterloh brennenden Synagoge seines rheinischen Heimatortes Alpen stand, bestätigt in der Rückschau: All das geschah mitten im Leben, im ganzen Land, vor aller Augen. Allen, die ihn erlebten, hat sich der deutsche Schicksalstag in die Erinnerung eingebrannt. Günter Lamprecht hat sich bis heute seine Empörung bewahrt, wann immer simple Parolen und uniformes Verhalten mitmenschliche Empfindungen verdrängen.

Film von Peter Hartl und Gordian Maugg


November-Pogrome 1938: Wie wurden aus Nachbarn Todfeinde?


Im November 1938 kommt es zu brutalen Ausschreitungen gegen Juden in Deutschland. Synagogen werden angezündet, jüdische Mitbürger verfolgt und angegriffen. Doch wie wurden aus Nachbarn Todfeinde?

Anfang des 20. Jahrhundert scheinen Juden in der deutschen Gesellschaft angekommen. Aber mit dem 1933 verstaatlichten Judenhass schwingt die Stimmung in der Bevölkerung um. Juden gelten als Sündenböcke, überall wo Unzufriedenheit herrscht. Der bestehende Neid auf die meist erfolgreichen jüdischen Unternehmer wird genutzt, um gezielt ein Feindbild aufzubauen. Die Nationalsozialisten beginnen zunächst damit polnisch-stämmige Juden nach Polen abzuschieben, wo sie jedoch auch nicht aufgenommen werden. Mit dem Attentat auf einen deutschen Diplomaten will der junge Herschel Grynszpan auf die verzweifelte Lage der jüdischen Familien aufmerksam machen. Doch die Propaganda verfälscht die einsame Verzweiflungstat wirkungsvoll zum Angriff einer angeblichen „jüdischen Weltverschwörung“. Es folgt eine bis dahin unvorstellbare Woge der Zerstörung, Brandstiftung, Plünderung bis hin zum Totschlag.

Dieses Video ist eine Produktion des ZDF, Autor: Peter Hartl.


Sunday, November 10, 2013

Gauck zur Pogromnacht: "Verhindern, dass Hass und Rassenwahn die Gehirne vernebeln"

Bundespräsident Gauch mit Stephan J. Kramer in Eberswalde
SPIEGEL ONLINE: 75 Jahre nach der Pogromnacht hat Bundespräsident Joachim Gauck eindringlich vor Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gewarnt. In ganz Deutschland gedachten die Menschen der Opfer des Nationalsozialismus.

Frankfurt an der Oder - Vor 75 Jahren brannten in Deutschland Synagogen, wurden jüdische Geschäfte geplündert und Einrichtungen zerstört. Vielerorts wird am Wochenende in Deutschland der Opfer des 9. November 1938 gedacht.

"Wir müssen verhindern, dass Hass und Rassenwahn von neuem die Gehirne vernebeln und die Herzen verderben", sagte Bundespräsident Joachim Gauck anlässlich des Jahrestages in Frankfurt an der Oder.

Eindringlich warnte Gauck vor der aktuellen Gefahr an, die noch immer von rechtem Gedankengut ausgeht. "Wir müssen verhindern, dass Neonazis ihr Unwesen in unseren Städten und Dörfern treiben können", sagte er laut einem vorab verbreiteten Redetext.

Auf dem Platz der einstigen Synagoge im brandenburgischen Eberswalde wurde der Gedenkort "Wachsen mit Erinnerung" übergeben. Hier sagte Gauck, Menschen dürften nicht in wertvolle und weniger wertvolle Menschen eingeteilt werden. "Wir wollen ein Land sein, das offen ist."

Der Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, erinnerte daran, dass Rechtspopulisten in Europa wachsenden Zulauf hätten. "Es ist kalt geworden in unserer Gesellschaft", sagte er. Kramer rief die Politiker auf, in ihrem Handeln nicht nachzulassen. "Gebraucht wird ein Asylgesetz, das seinen Namen verdient." » | ala/dpa/AFP | Samstag, 09. November 2013

Pogromnacht 9. November 1938


Das Video hier abspielen | Dienstag, 05. November 2013

Saturday, November 09, 2013

Die Nacht der deutschen Barbarei: 9.November 1938 - Die Reichspogromnacht in Magdeburg


In der Reichporgramnacht am 9. Noevmber 1938 wurden auch in Magdeburg die Synagoge zerstört, jüdische Geschäfte geplündert und Menschen inhaftiert.

Anhand zahlreicher historischer Fotos zeichnet der Film die Ereignisse in Magdeburg nach. Der Film enstand in einer Kooperation des Kulturhistorischen Museums Magdeburg mit dem Offenen Kanal unter Mitarbeit des Magdeburger Historikers Guido Skirlo.


Friday, November 08, 2013

Reichskristallnacht - Novemberpogrom 1938: Doku


Günter Lamprecht führt durch eine Dokumentation über die Pogromnacht am 9. November 1938, als Synagogen angezündet, jüdische Geschäfte geplündert und Menschen verhaftet, misshandelt oder ermordet wurden