Wednesday, March 29, 2017

Analyse – Grossbritanniens autoritärer Wandel


TAGES ANZEIGER: Seit dem Brexit-Referendum hat sich die politische Kultur verändert. Wem der Kurs der Regierung nicht passt, soll einfach den Mund halten.

Von einem Land, das am 23. Juni 2016 noch davon überzeugt war, dass es in der EU bleiben würde, ist Grossbritannien zu einer Nation geworden, die sich nicht mehr nur dem institutionellen ­Gefüge der Union entziehen möchte, sondern damit droht, Europa ganz den Rücken zu kehren. Die britische Regierungschefin Theresa May hat angekündigt, sie könne notfalls auch ohne neue Handelsvereinbarung mit den EU-Staaten leben. «Lieber gar keinen Deal als einen schlechten», sagte sie im Januar.

Boris Johnson, der Aussenminister, hat hinzugefügt, ein kompletter Bruch mit der Europäischen Union wäre für ihn «vollkommen in Ordnung». Und Finanzminister Philip Hammond hat signalisiert, sein Land werde sich gegebenenfalls in ein Billiglohnland und eine Steueroase vor den Küsten Europas verwandeln, um sich gegenüber der EU zu behaupten und um internationales Kapital an sich zu ziehen. Weiter lesen und einen Beitrag hinzufügen » | Von Peter Nonnenmacher | Korrespondent | Tages Anzeiger | London | Mittwoch, 29. Marz 2017